Meine Uhr hat einen Wasserschaden. Was kann ich tun?

Bei den tropischen Temperaturen der letzten Wochen erhalten unsere Kollegen vom Kundendienst viele Anfragen von Kunden, die nach einem Bad im kühlen Nass plötzlich Feuchtigkeit in ihrer Uhr haben. Das muss nicht immer bedeuten, dass die Uhr kaputt ist.

Hauptursachen für Feuchtigkeit in einer Uhr:

• Die Uhr ist bei geöffneter Krone mit Wasser in Berührung gekommen,
• Die Uhr konnte dem Wasserdruck nicht standhalten,
• Beschädigung oder Abnutzung von Glas, Gehäuse oder Dichtungen.

In diesem Artikel erklären wir, wie Sie verhindern können, dass Feuchtigkeit in Ihre Uhr eindringt, und was Sie dagegen tun können.

Woran erkenne ich Feuchtigkeit in meiner Uhr?

Das erste Anzeichen dafür, dass sich Feuchtigkeit in der Uhr befindet, ist die Bildung von Kondenswasser auf der Innenseite des Glases. Dies tritt vor allem bei großen Temperaturschwankungen auf. Vergleichen Sie es mit dem Tragen einer Brille im Winter. Wenn Sie von draußen in einen warmen Bus oder Zug steigen, beschlägt Ihre Brille sofort. Das passiert auch manchmal, wenn Sie im Sommer in einen kalten Pool springen: Das Glas Ihrer Uhr beschlägt.

Kondenswasser auf dem Glas Ihrer Uhr bedeutet nicht unbedingt, dass die Uhr nicht wasserdicht ist. Es befindet sich immer etwas Feuchtigkeit in der Uhr, weil es Feuchtigkeit in der Luft gibt. Wenn das Gehäuse bei der Herstellung geschlossen wird, befindet sich in der Uhr Luft mit dem Feuchtigkeitsgehalt, der zu diesem Zeitpunkt herrschte.

Eine wasserdichte Uhr ist mit Dichtungen versiegelt, um Feuchtigkeit fernzuhalten. Das bedeutet auch, dass keine Feuchtigkeit entweichen kann! Dies hat zur Folge, dass der Druck innerhalb und außerhalb der Uhr ungleich ist, wenn sich der Druck aufgrund von Temperaturschwankungen ändert. Dies kann zu Kondensation führen.

Dieses Problem tritt bei einer nicht wasserdichten Uhr nicht oder kaum auf. Da das Gehäuse nicht (wasser)dicht ist, kann sich die Luft im Gehäuse an den Außendruck anpassen.

Ist Feuchtigkeit in meiner Uhr schädlich?

Ein leichter Schleier auf dem Uhrenglas beeinträchtigt die Funktion der Uhr nicht unmittelbar und verschwindet normalerweise von selbst. Legen Sie die Uhr mit geöffneter Krone für einige Stunden an einen trockenen und warmen Ort (nicht auf einen Heizkörper!). Wenn die Kondensation nicht verschwindet, kann mehr dahinterstecken.

Wenn die Kondensationsschicht zunimmt und sich Tröpfchen bilden, besteht die Gefahr, dass das Uhrwerk beschädigt wird und sich Rost bildet. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen, sofort einen Juwelier oder Uhrmacher aufzusuchen, um die Uhr überprüfen zu lassen.

Wie kommt die Feuchtigkeit in meine Uhr?

Feuchtigkeit in der Uhr kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist, dass die Krone nicht richtig geschlossen ist. Wenn die Uhr untergetaucht wird, fließt das Wasser direkt durch die Öffnung im Gehäuse in die Uhr.

Die zweithäufigste Ursache für Feuchtigkeit in einer Uhr ist das Schwimmen mit einer ungeeigneten Uhr. Bei fast allen Uhren ist auf dem Gehäusedeckel und/oder dem Zifferblatt angegeben, wie hoch die Wasserdichtigkeit der Uhr ist. Es gibt drei Arten, die Wasserdichtigkeit anzugeben: in Metern, ATM oder bar.

Die Angabe in Metern ist ein wenig verwirrend. 50 Meter bedeutet nicht, dass Sie mit dieser Uhr 50 Meter tief tauchen können. Sie steht für 50 Meter Druck, also 5 Atmosphären (ATM) oder 5 bar.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Wasserdichtigkeit von Uhren:

Wir raten auch davon ab, Ihre Uhr mit einer Einstufung von weniger als 10 ATM in einem Whirlpool oder einer Sauna zu tragen.

Andere Ursachen für Feuchtigkeit in einer Uhr sind Schäden am Glas oder verschlissene Dichtungen. In diesem Fall sollten Sie immer einen Uhrmacher oder Juwelier aufsuchen, um die Uhr reparieren zu lassen.

Wenn Sie mehr über die Wasserdichtigkeit von Uhren erfahren möchten, besuchen Sie unsere Informationsseite zur Wasserdichtigkeit.

Wie kann ich verhindern, dass Feuchtigkeit in meine Uhr eindringt? 4 Tipps. 

• Prüfen Sie vor dem Duschen oder Schwimmen immer, ob die Krone Ihrer Uhr zugedrückt oder verschraubt ist. Und öffnen Sie die Krone nicht, wenn Sie im Wasser sind. Die Verwendung von Druckknöpfen (z. B. bei einem Chronographen) im Wasser wird ebenfalls nicht empfohlen.
• Prüfen Sie, ob die Wasserdichtigkeit Ihrer Uhr für die Aktivität, die Sie unternehmen wollen, geeignet ist. Gehen Sie im Urlaub schnorcheln? Dann entscheiden Sie sich für eine Uhr mit einer Wasserdichtigkeit von mindestens 10 ATM.
• Vermeiden Sie abrupte Temperaturschwankungen; springen Sie nicht direkt von der heißen Sonne in ein eiskaltes Schwimmbecken.
• Pflegen Sie Ihre Uhr regelmäßig. Der Uhrmacher prüft stets die Wasserdichtigkeit und tauscht verschlissene Dichtungen aus.

Was kann ich bei Wasserschäden an meiner Uhr tun?

Haben Sie Kondenswasser unter dem Glas Ihrer Uhr? Legen Sie die Uhr an einen warmen und trockenen Ort oder in die Sonne, und ziehen Sie die Krone auf oder schrauben Sie sie ab. Wenn das Kondenswasser nicht verschwindet, legen Sie die Uhr mit geöffneter Krone über Nacht in eine Schüssel mit rohem Reis.

Wenn das Kondenswasser weiterhin nicht verschwindet, kann dies bedeuten, dass sich mehr Feuchtigkeit in der Uhr befindet als gewünscht. Gehen Sie dann zu einem Juwelier oder Uhrmacher, um die Uhr überprüfen zu lassen. Möglicherweise ist der Deckel nicht richtig verschlossen, die Dichtungen sind nicht mehr in Ordnung oder die Feuchtigkeit dringt auf einem anderen Weg in die Uhr ein, zum Beispiel durch eine Beschädigung des Glases.

Vergessen Sie nicht, die Krone wieder zuzudrücken oder zu verschrauben, wenn das Kondenswasser beseitigt ist.

Verwenden Sie auf keinen Fall einen Haartrockner, um die Feuchtigkeit aus Ihrer Uhr zu entfernen!

Es mag wie ein schneller Weg erscheinen, die Feuchtigkeit aus Ihrer Uhr zu entfernen, aber wir raten dringend davon ab, einen Föhn zu verwenden oder die Uhr auf einen heißen Heizkörper zu legen! Dies kann (Kunststoff-)Teile wie Dichtungen verformen oder sogar das Glas schwächen/zerreißen und das Problem verschlimmern.

Feuchtigkeit und Smartwatches

Seien Sie bei Smartwatches besonders wachsam gegenüber Feuchtigkeit. Schließlich handelt es sich um elektronische Geräte, die mit einem Smartphone vergleichbar sind und sehr empfindlich auf Nässe reagieren.

Die meisten modernen Smartwatches, wie die von Garmin, haben eine ATM-Zertifizierung, genau wie analoge Uhren. Für diese Uhren gilt die gleiche Tabelle wie oben.

Bei vielen anderen Smartwatches wird die Wasserdichtigkeit durch eine IP-Klassifizierung angegeben. Das ist die Angabe der Wasserdichtigkeit für elektronische Geräte.

Mehr dazu können Sie in unserem Artikel über die Wasserdichtigkeit von Smartwatches lesen.

Wasserschäden und Garantie

Bevor die Uhren das Werk verlassen, werden sie vom Hersteller auf ihre Wasserdichtigkeit geprüft. Einige Marken - wie Seiko und Citizen - haben sogar eine ISO-Zertifizierung für ihre Taucheruhren. Wasserschäden werden daher in der Regel nicht durch einen Herstellungsfehler verursacht, sondern durch (falschen) Gebrauch und Verschleiß. In letzterem Fall sind Wasserschäden leider nicht von der Herstellergarantie abgedeckt.